Nikotinstärke finden – Profi-Tipps für Umsteiger“
Der Umstieg von der klassischen Zigarette auf die E-Zigarette wirft bei Einsteigern oft eine entscheidende Frage auf: Welche Nikotinstärke soll ich wählen?
Die richtige Wahl ist entscheidend für ein angenehmes Dampferlebnis – und sie beeinflusst maßgeblich, ob der Umstieg gelingt oder nicht.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Welche Nikotinstärken es gibt
- Wie man den passenden Wert findet
- Typische Fehler bei der Auswahl
- Tipps für Einsteiger und erfahrene Dampfer
Warum die Nikotinstärke so wichtig ist
Nikotinstärke bestimmt, wie stark der sogenannte Throat Hit (das Kratzen im Hals) ausfällt und wie zufriedenstellend das Dampfen ist.
- Zu wenig Nikotin: Es tritt kein „Sättigungsgefühl“ ein – man dampft ständig, ist aber nie zufrieden.
- Zu viel Nikotin: Es kratzt, der Hals brennt, man fühlt sich unwohl.
👉 Nur die passende Nikotinstärke sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Genuss und Zufriedenheit.
Welche Nikotinstärken gibt es?
E-Liquids werden in unterschiedlichen Nikotinstärken angeboten, meist in Milligramm pro Milliliter (mg/ml) angegeben. Typische Werte sind:
- 0 mg/ml – komplett nikotinfrei
- 3 mg/ml – sehr niedrig, eher für Sub-Ohm-Dampfer
- 6 mg/ml – niedrig, für moderates Dampfen
- 10–12 mg/ml – mittlere Stärke, für MTL (Mouth-to-Lung)
- 16–18 mg/ml – hoch, für starke Raucher und klassische Einsteigergeräte
- 20 mg/ml – gesetzlich maximal erlaubt in der EU, meist als Nikotinsalz
Nikotinsalz vs. klassisches Nikotin
Seit einigen Jahren sind Nikotinsalz-Liquids auf dem Markt. Diese unterscheiden sich vom herkömmlichen „Freebase“-Nikotin:
- Nikotinsalz: Mild im Hals, auch bei hoher Stärke bis 20 mg/ml angenehm. Ideal für Raucher, die ein starkes Nikotingefühl ohne Kratzen suchen.
- Klassisches Nikotin (Freebase): Deutlich spürbarer Throat Hit, für viele der „Zigaretten-Ersatz“.
👉 Einsteiger greifen oft zu Nikotinsalz, da es weicher und angenehmer ist.
Orientierung: Welche Stärke passt zu welchem Raucher?
| Dein Zigarettenkonsum pro Tag | Empfohlene Nikotinstärke (Freebase) | Mit Nikotinsalz |
|---|---|---|
| Gelegenheitsraucher (1–5) | 3–6 mg/ml | 10 mg/ml |
| Wenigraucher (5–10) | 6–9 mg/ml | 10–12 mg/ml |
| Durchschnittsraucher (10–20) | 12–16 mg/ml | 16–20 mg/ml |
| Starkraucher (20+) | 16–18 mg/ml | 20 mg/ml |
👉 Wichtig: Diese Werte sind Richtlinien. Jeder Körper reagiert unterschiedlich.
Häufige Fehler bei der Auswahl
- Zu schnell zu wenig Nikotin wählen
Viele Umsteiger denken, sie sollten sofort so wenig Nikotin wie möglich nehmen. Ergebnis: Das Verlangen bleibt und der Griff zur Zigarette wird wieder attraktiv. - Zu viel Nikotin bei Sub-Ohm-Geräten
Sub-Ohm-Geräte erzeugen riesige Wolken – und damit gelangt auch mehr Nikotin in den Körper. Ein 12 mg-Liquid kann hier viel zu stark sein. - Keine Umstellung wagen
Manchmal ist es sinnvoll, nach einigen Wochen die Stärke anzupassen – erst hoch, dann langsam reduzieren.
Tipps für den Start
- MTL-Geräte (Mouth-to-Lung): Höhere Stärken (12–18 mg/ml) oder Nikotinsalz.
- DL/Sub-Ohm-Geräte (Direct Lung): Niedrige Stärken (3–6 mg/ml).
- Schrittweise Reduzierung: Wer langfristig weniger Nikotin möchte, kann die Dosis langsam senken.
- Testen & Anpassen: Jeder Mensch reagiert anders – mehrere Stärken probieren lohnt sich.
Welche Rolle spielt die Zugtechnik?
- MTL (Zigaretten-ähnlich, Zug in den Mund, dann in die Lunge) → höhere Nikotinstärken sinnvoll
- DL (Direkt in die Lunge, große Wolken) → niedrigere Nikotinstärken notwendig
👉 Viele Einsteigergeräte sind MTL ausgelegt – deshalb sind Liquids zwischen 10 und 18 mg/ml oder Nikotinsalz empfehlenswert.
Nikotinreduktion – geht das wirklich?
Ja. Viele Dampfer berichten, dass sie nach dem Umstieg nach einigen Monaten automatisch weniger Nikotin benötigen.
- Anfang: 16–18 mg/ml (starker Raucher)
- Nach 6 Monaten: 6–9 mg/ml
- Nach 1 Jahr: viele wechseln auf 3 mg/ml oder sogar 0 mg/ml
Das Dampfen kann also helfen, den Nikotinkonsum langfristig zu senken – ohne den abrupten Entzug, den viele beim Rauchen fürchten.
Fazit – die richtige Nikotinstärke finden
- Starte nicht zu niedrig – sonst ist das Verlangen nach Zigaretten groß.
- Passe die Stärke an dein Gerät an – MTL höher, DL niedriger.
- Probiere dich aus – der richtige Wert ist individuell.
- Nikotinsalz ist für viele Einsteiger ideal, da es sanft, aber effektiv wirkt.
👉 Die richtige Nikotinstärke ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Umstieg. Nimm dir Zeit, verschiedene Stärken zu testen, und finde die Balance zwischen Genuss, Sättigung und Wohlbefinden.
Kurzantwort
Die richtige Nikotinstärke hängt von Zugart (MTL/RDL/DL), Gerät/Leistung und deinem Bedürfnis nach Hit/Sättigung ab. Starte mit den Richtwerten je Zugart (unten) und justiere in kleinen Schritten. Nikotinsalz wirkt weicher, Freebase kräftiger.
Stand: 05.09.2025 • mg/ml = Milligramm Nikotin pro Milliliter Liquid.
Grundlagen: mg/ml, Freebase vs. Salz, PG/VG
mg/ml – was bedeutet das?
- mg/ml gibt die Stärke an – nicht, wie „stark“ das Gerät ist.
- Mehr Leistung/mehr Luft ⇒ pro Zug mehr Aerosol ⇒ du brauchst meist weniger mg.
- Weniger Leistung/engere Airflow ⇒ pro Zug weniger Aerosol ⇒ eher mehr mg.
Freebase vs. Nikotinsalz
- Freebase: „schärferer“ Throat Hit pro mg, beliebt bei DL/RDL in 0–6 mg, MTL 6–12 mg.
- Nikotinsalz: weicher im Hals, erlaubt höhere mg (MTL oft 10–20 mg), reagiert angenehm bei kleinen Geräten.
- Wähle nach Gefühl: Hit gewünscht → eher Freebase; sanft & schnell sättigend → eher Salz.
PG/VG beeinflusst Hit & Fluss: 50/50 für MTL, 60/40–70/30 (VG/PG) für RDL/DL. Siehe Liquids erklärt.
Startwerte nach Zugart & Setup
| Zugart | Typische Coil | Leistung | Freebase (mg/ml) | Nikotinsalz (mg/ml) | PG/VG |
|---|---|---|---|---|---|
| MTL (Zigarettenähnlich) | 0,8–1,2 Ω | 10–16 W | 6–12 | 10–20 | 50/50 |
| RDL (lockeres MTL) | 0,4–0,8 Ω | 18–28 W | 3–6 | 5–10 | 50/50–60/40 |
| DL / Sub-Ohm | 0,15–0,4 Ω (Mesh) | 30–70 W | 0–3 | 2–6 | 70/30 (VG/PG) |
Feineinstellung: Ändere in kleinen Schritten (±2 mg Freebase bzw. ±3–5 mg Salz). Prüfe immer mehrere Züge mit 15–30 s Pause.
Umsteiger: praxisnahe Orientierung
Von Zigaretten zum MTL-Pod
- Gelegentlich (≤5/Tag): 6–8 mg Freebase oder 10–12 mg Salz
- Täglich (≈10–15/Tag): 8–12 mg Freebase oder 12–16 mg Salz
- Viel (≥20/Tag): 12 mg Freebase oder 16–20 mg Salz
Wechsel auf RDL/DL
- Beim Schritt von MTL → RDL/DL mg reduzieren (z. B. 12 → 3–6 mg Freebase).
- Zu stark? → mg senken oder Airflow öffnen/Leistung leicht erhöhen.
- Zu schwach? → mg +2 mg (FB) bzw. +3–5 mg (Salz) testen.
Individuelles Empfinden variiert. Ziel ist: ohne Husten, ohne Nikotin-Schwindel, aber mit ausreichender Sättigung.
Feintuning: Symptome → schnelle Lösungen
| Symptom | Wahrscheinliche Ursache | Was tun? | Zusatz-Checks |
|---|---|---|---|
| Husten / starker Throat Hit | mg zu hoch, viel PG, zu heiß/eng | mg senken, eher Salz nutzen, Airflow öffnen, Watt −10–20 % | MTL auf 50/50 bleiben; Kratzen-Guide |
| „Nikotinschub“ / Schwindel | mg deutlich zu hoch | mg deutlich reduzieren, Pausen einlegen | Bei DL mg stark senken |
| Kaum Sättigung, ständiger Wunsch nach Zug | mg zu niedrig, Leistung sehr gering | mg erhöhen, Watt +10–15 % | Airflow etwas enger stellen |
| Flacher Geschmack / wenig Hit | Zu offen/zu kühl, mg grenzwertig niedrig | Airflow 10–20 % enger, Watt leicht erhöhen | Optional mg +2 mg (FB) / +3–5 mg (Salz) |
| Kratzen trotz niedriger mg | PG hoch, falsche Airflow/Leistung | Mehr VG (z. B. 60/40), Airflow moderat, Watt anpassen | Coil-Zustand prüfen |
Schnellrechner (ohne Mathe): Stärke mit zwei Liquids mischen
Beispiel 1 – 12 mg mit 0 mg auf 6 mg bringen
- Gleiche Teile 12 mg + 0 mg mischen → 6 mg.
- 2:1 (12 mg : 0 mg) → 8 mg. 1:2 → 4 mg.
Beispiel 2 – Shortfill + Shot
- 50 ml Shortfill (0 mg) + 10 ml Shot 20 mg → ≈3,3 mg in 60 ml.
- 2× 10 ml Shots 20 mg in 100 ml Gesamtmenge → ≈4 mg.
Genauer rechnen? → Misch- & Dosieranleitung
FAQ: Nikotinstärke finden
Freebase liefert mehr Throat Hit pro mg (klassisch). Salz ist weicher und erlaubt höhere mg – ideal für MTL-Pods und sanfte Züge.
Möglich. Senke mg, öffne die Airflow, reduziere die Watt und wechsle ggf. auf Salz oder mehr VG.
Oft ja – viele nutzen bei DL 0–3 mg Freebase. Entscheidend ist dein Sättigungsgefühl ohne Husten/Schwindel.
Die zulässigen Stärken/Packungsgrößen sind länderabhängig (in vielen EU-Ländern bis 20 mg/ml für nikotinhaltige Fertigliquids). Prüfe die lokalen Vorgaben.
Ja. Beispiel: 12 mg + 0 mg im Verhältnis 1:1 ergibt 6 mg. 2:1 → 8 mg; 1:2 → 4 mg.
Weiterführende Guides
- Richtige Nikotinstärke finden (Detail-Guide)
- Nikotinsalz: Vorteile & Nachteile
- Richtig ziehen: MTL/RDL/DL
- Airflow richtig einstellen
- Was sind Liquids?
- Aromen dosieren & mischen
Sicherheit: Nikotinhaltige Produkte kindersicher lagern und Hautkontakt vermeiden.